Wo die Szene steppt

Erst gab es die Metzgerei Schmitz, dann kam der Salon Schmitz hinzu, und als jüngstes Baby die Bar Schmitz. Dies alles im szene-bunten Abschnitt der Aachener Straße gegenüber dem Millowitsch-Theater. Szene-Lokale sind normaler Weise nichts für diesen Führer, aber die Bar Schmitz verdient Aufmerksamkeit. Sie ist nämlich keine Bar, sondern ein gold-glänzendes französisches Bistro mit sehr beachtlicher Küche, im Eingangsbereich mit einer Eis-Vitrine getarnt und hintendurch ein kleines Stück Fin-de-siècle – ein wenig wie das legendäre „Julien“ in Paris. Stuck und Mosaik, Messing und Lampenschirmchen nimmt man mit einem Augenzwinkern zur Kenntnis, die sehr eng stehenden Tische sind allerdings eher lästig.

Die Karte enthält mehrere Fischgerichte. Die Bouillabaisse schmeckt wie in Marseille, es gibt Gillardeau-Austern und Crevettes roses auf einer Platte mit gestoßenem Eis wie in Paris, und auch Freunde des Fleischlichen kommen auf ihre Rechnung (Ochsenbäckchen), ebenso wie Vegetarier (Risotto). Die Preise liegen deutlich über den benachbarten Schmitz-Lokalen, was sich beim Publikum bemerkbar macht: Hier sitzt die reifere Jugend. Die hat allerdings ihre Probleme mit den Papierservietten. Die hübschen Servicekräfte sind längst nicht mehr so ahnungslos wie in der anfangszeit und sind richtig nett zu den Gästen.

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