Kraftvoll und delikat

Kraftvoll und würzig geht es beim Küchenchef des Gourmet-Restaurants im Golfclub zur Sache: Die Gerichte haben Pep und liegen im Trend. Die Küche treibt beim großen Menü mächtig Aufwand – da gerät eine bescheidene Pfifferlings-Essenz schon mal zum Tranchier- Vergnügen, Ochsenschwanz-Ravioli werden zum Gemälde auf schwungvollem Teller und Wachtelkeulchen zum Knusper-Spaß. Jeder Gang verblüfft mit Akkuratesse und ungewohnter Optik, und die Aromen hinterlassen bleibende Ein- drücke am Gaumen. Feinschmeckerküche vom Feinsten mit Liebe zum Detail. Was mir zum Glück noch fehlt, sind Serviertabletts und ein paar Unterteller: Die Teller kommen praktisch nackt auf den Tisch.

Der Service umsorgt den Gast gewohnt liebenswürdig, und die Sommelière führt kundig durch die Weltklasse-Weinkarte mit weit über tausend Positionen. Die klassisch gedeckten Tische der Gourmet-Abteilung kontrastieren heiter mit dem schlichten Golfer-Bistro im vorderen Teil. Wenn dann die abendliche Dämmerung kommt, wird es trotz des scheunenartigen Ambientes richtig gemütlich. Wer sich nicht entscheiden kann zwischen Gourmet-Gerichten und bodenständigen Tellern, sollte auf Sonne warten und auf der schönen Terrasse Platz nehmen: Dort gibt es beide Karten, die vom Bistro und die vom Restaurant. Kölner lieben so etwas.

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