Holtmanns Restaurant ist ein schicker Laden in der sonst eher massentouristisch geprägten Rheinufer-Zeile der Altstadt. Damit die Touristen draußen bleiben, muss man klingeln – und dann findet man sich in einem kräftig weinrot gestrichenen, schlicht mit Geschmack möblierten Etablissement wieder, wo man leicht mehr ausgibt als man eigentlich vorhatte: Austern, Muscheln, Hummer und Kaviar sind immer im Haus, und wer eine Seafood-Platte für zwei bestellt, bekommt für hundert Euro ein stattliches Arran- gement ganz wie in Paris, bei untadeliger Qualität. Für ein Altstadt-Restaurant geradezu sensationell.
Ansonsten stehen Dim-Sum und Gänseleberte rine auf der Karte, Tagliolini mit einem feinen Kalbsragout, Wiener Schnitzel, Lamm und Rinderfilet. Die Küche strengt sich an, bleibt aber manchmal hinter dem selbstgesteckten Anspruch zurück: Angesichts der beherzten Preise könnte es geschmacklich differenzierter zugehen. So mancher kommt auch nicht des Essens wegen zu Holtmann, sondern um zu sehen und gesehen zu werden. Dann gibt einem das nette Personal schon dass Gefühl, wichtig zu sein.
Das weltläufige Wein-Angebot bevorzugt ausländische und Übersee-Gewächse, und eine Schwäche für Champagner ist unübersehbar. Allerdings gibt es auch Kölsch von der Malzmühle.
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