Sardisch familiär

Die Küche im hinteren Bereich ist das Reich von Mamma Antonietta. Vorne, im kleinen, aber stimmungsvollen Gastraum umsorgen Sohn Marcello und Schwiegertochter Daria ihre Gäste. Das Marcellino ist ein klassischer Italiener, wie man ihn von früher kennt: Die natürliche Herzlichkeit engagierter Gastgeber gepaart mit ordentlicher Küche in reichlichen Portionen – die Machart eher bürgerlich, jedoch herzenswärmend.

Für eine Erklärung der Gerichte auf der Tagestafel oder des kleinen Weinsortiments mit sardischem Schwerpunkt nehmen sich die Gastgeber gerne Zeit. Dabei ist der Service höchst kompetent, und das kleine Restaurant „brummt“. Die Klassiker der italienischen Küche mit sardischer Note kommen frisch zubereitet auf den Tisch: Leicht und aromatisch ein pizzagroßes Thunfischcarpaccio auf Salat; bunt, vielfältig und ölfrei die gemischten Vorspeisen. Vergnüglich auch „Ravioli Sardi“ mit Ricotta und Minze zu frischer, leichter Tomatensauce. Die duftende, gut gewürzte Gemüsevielfalt zum Kalbsfilet hebt sich wohltuend von den Beilagen anderer italienischer Küchen ab. Während der Wartezeiten zwischen den Gerichten empfiehlt sich eine Probiertour durch die 15 offenen sardischen Weine.

Nach trefflichem Tiramisu und schwipsiger Zuppa Inglese wünscht man sich schließlich nur noch ein Bett im Agnesviertel.

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