Oase im Trubel

In einer Region, in der man sonst nur auf Schnitzelküche, Pizzerien und Frittenbuden trifft, wirkt das „Prümer Gang“ wie ein aus dem Weltall auf die Erde verpflanzter Himmelskörper. Was haben sich die Betreiber nur dabei gedacht, mitten in der kulinarischen Pampa ein anspruchsvolles Restaurant zu etablieren? Genau das Richtige, wie es aussieht, denn es war an einem gewöhnlichen Dienstag bis auf den letzten Platz besetzt. Man hörte viel Rheinisch, woraus ich schließe, dass Genießer aus dem Umland hier ihre kulinarische Oase gefunden haben.

So ungewöhnlich wie die Küche ist die Einrichtung: puristisches, jedoch keineswegs kaltes Design, das sich wohltuend von der ansonsten grassierenden „Eiche rustikal“ unterscheidet. Ein Wermutstropfen: Durch Weglassen jeglicher schalldämmender Materialien wie Teppiche oder Kissen entwickelt sich ein Lärmpegel wie in einem Italo-Speisehaus.

Es gibt perfekt gebratene Jakobsmuscheln mit viel Wassermelone und wenig Mango, Gambas mit Ravioli (geschmacklich und optisch ein Genuss), Kalbsfilet mit Pfifferlingen und Rösti für den großen Hunger und eine originelle Vanillemousse mit gedünsteten Pflaumen.

Die Weinkarte bietet viel Regionales, man schaut aber durchaus über den Tellerrand und hat einige Weine aus Italien, Frankreich und der Neuen Welt im Programm.

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