Coolness mit Wein

Offene Küche, offene Weine: Das Ecklokal im Kölner Agnesviertel bietet Wein im Überfluss, 35 Sorten glasweise und zur Begleitung „Komparsen“ genannte Kleinigkeiten von Pulposalat bis Jahrgangs-Sardinen an der Bar - oder aber am blanken Tisch ein komplettes Menü nach eigener Wahl aus der Karte, wobei dann die Weine ihrerseits die Rolle der Komparsen übernehmen.

Das coole Restaurant gibt es seit gut einem Jahr. Ersonnen hat es René Rezai (34), in Persien geboren und in Münster aufgewachsen und Gastronomie-Profi durch und durch. Dort schmücken Weinkisten und Korken an den Wänden sowie ein Kronleuchter aus umgedrehten Weingläsern das schlichte Ambiente, das auf alle Attribute der Edel-Gastronomie verzichtet außer auf die Stoffserviette, dafür aber mit zwei Spezial-Kühlschränken namens „Enomatic“ prunkt: Sie halten dank Stickstoff angebrochene Flaschen tagelang frisch, so dass auch Edel-Kreszenzen wie Bordeaux und Barolo offen ausgeschenkt werden können. Ein solches Angebot findet man nicht oft.

Die Küche, in den ersten Monaten noch eher durchschnittlich, hat sich unter Nils Hoveling (36, früher „Vintage“) dem außergewöhnlichen Wein-Angebot angepasst und serviert delikate Vorspeisen von Lamm-Roastbeef bis Thunfisch-Tatar in schöner Optik oder eine herzhafte Bouilliabaisse mit Jakobsmuscheln, Garnelen und Seeteufel. Es gibt je nach Tages-Angebot Tagliatelle mit Steinpilzen, Hamachi-Kingfisch mit Curryschaum und asiatischem Gemüse sowie schmelzenden Schokoladenkuchen zum Dessert. Spezialität: Ein „Flap Steak“ (französisch bavette) aus der Rinderflanke kommt als preiswerte Alternative zu Roastbeef und Filet mit schönem Rauch-Aroma auf den Tisch (25 Euro).

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