Schlicht im Veedel

Den Traditionsadressen in der Südstadt setzt die Reissdorf-Brauerei seit einigen Jahren eine schöne Alternative an der Severinstraße entgegen. Mit schmucker Fassade zur trubeligen Veedels-Achse an St. Severin, versenkbarer Fensterfront, freundlicher Innenausstattung eine schicke und großstädtische Atmosphäre. Frisches Fassbier fließt in Strömen, und unkomplizierte Köbesse liefern flott.

Da greift man gern zur Speisenkarte, die ein übersichtliches Angebot unter Z wie Zungen- schmaus und Ziegenfutter bis Zückerchen dekliniert. Tagesgerichte auf Wandtafeln und eine ergänzende Wochenkarte bieten solide Hausmannskost zu vernünftigem Preis. Leider sind die Küchenleistungen nicht immer gleichmäßig. So genügte eine Karotten-Ingwer-Suppe mit Crevetten allen Brauhaus-Ansprüchen, klare Gemüse-Rindfleisch-Suppe kam jedoch als zwar reichhaltige, aber derb überwürzte Portion. Eine „Kölsche Pizza“ – drei frische Reibekuchen unter mediterran angehauchtem Gemüseberg mit Käse – hätte ruhig weniger Fett vertragen können. Wiener Schnitzel hingegen kann die Küche, allerdings war der Kartoffelsalat beim Anwärmen in der Mikrowelle vergessen worden: Er war knallheiß. Für dieses Mal trösteten wir uns mit einem leckeren Zwetschgenpfannekuchen zum Dessert.

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