Die üppig grün bewachsene Fassade ist leider verschwunden – das nimmt dem Haus das Lauschige. Dennoch könnte die Brasserie Capricorn i Aries, mit kleinen Tischchen, dunkelroten verspielten Lampen, wehenden Vorhängen und dieser gewissen Extravaganz ebenso in Paris zu finden sein – bei gutem Wetter auch auf der Trot- toir-Terrasse.
Was es zu essen gibt, steht auf einem einzigen Blatt, und dort haben auch noch die Weine Platz. Die Küche folgt dem Ambiente: Wie in Frankreich auf dem Land, mit einem Schuss deutscher Art. „Potage St. Germain“ hier, gemischter Salat dort. Schnecken in Café-de-Paris-Butter contra Kabeljau mit Schnittlauchsauce. „Assiette orien- tale“ versus Kalbsfilet mit Spargel. „Le bar cru“ bietet allerlei Rohes aus dem Meer wie Jakobsmuscheln und Sashimi. Ein Überraschungsmenü mit drei Gängen ist für 33 Euro zu haben, man sollte es wegen des schön bestückten Käsewagens aber unbedingt erweitern. Schade, dass nur ein vegetarisches Gericht angeboten wird. Junge Frauen versehen den Service. Nett sind sie alle, und wer schon länger dabei ist, hat auch Ahnung. – Für besondere Anlässe gibt es schräg gegenüber das „Séparée“: Hier war früher das Gourmet-Restaurant gleichen Namens, mit dem alles anfing.
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