Veltliner statt Kölsch

Die zünftige Gastwirtschaft kann ihre Herkunft als Kölschtränke nicht verleugnen, aber die vielen leeren Weinflaschen auf dem Sims mit Edel-Etiketten sprechen eine andere Sprache. Das Ecklokal hat durch die Initiative von Iris Giessauf aus der Steiermark eine herzhafte österreichische Note bekommen: Essers Gasthaus gilt als Tipp für unkomplizierte Landküche und viele gute Weine zu mäßigen Preisen (übrigens auch deutscher Herkunft). Nach wie vor sind die österreichischen Klassiker die beliebtesten Gerichte: Frittatensuppe und Krautfleckerl „Tante Jolesch“, Bergische Forelle steirisch gebraten, gekochte Schulter vom steirischen Rind – in der Brühe serviert – und natürlich Marillenpalatschinken, mit Marillenschnaps flambiert. Freunde des Wiener Schnitzels kom- men sonntags, denn nur dann wird das beliebte Kult-Gericht angeboten – korrekt mit gewellter Panade und Erdäpfel-Gurkensalat und steirischem Bauernsalat. Klar, dass man einen Grünen Veltliner dazu trinkt. Und jeden ersten Donnerstag im Monat kommt das Backhendl auf den blanken Tisch. Der Käse kommt von der Käse- feinschmeckerei Kober; die macht endlich einmal deutschen Käse, den man schmecken kann. Die Stimmung im Lokal ist ungezwungen familiär. Man bekommt winzige Servietten aus bäuerlichem Stoff und staunt über die großen Portionen: Das muss wohl so sein in einem Ehrenfelder Gasthaus.

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