Exquisit bürgerlich

Grün umwuchert und unauffällig sind Name und Eingang des Kräutergartens in der beschaulichen Töpferdomäne Adendorf. Drinnen sitzt man an schön gedeckten Tischen mit frischen Rosen in sonntagsbürgerlicher Geborgenheit. Eine übersichtliche Karte, vom etwas ländlichen Service unter Leitung der Dame des Hauses freundlich überreicht, bietet Vorspeisen und Hauptgerichte, die frei zu einem „amüsanten Menü“ für 44 Euro kombinierbar sind – mit einem Dessert als vergnügliche Dreingabe (Stammgäste preisen übrigens die vierfachen feinherben Valrhona-Variationen).

Der Küchenchef variiert mit feiner Hand und kleinen exotischen Pointen Region, Saison und Tradition genau zwischen deftig und elegant. Leicht nussige Jakobsmuschelmousse zu asiatisch scharfen Meeresfrüchten als Küchengruß zum Beispiel, oder feine Gorgonzola-Sauce am perfekten Kalbsbries zur Vorspeise. Ebenso vergnüglich der Hauptgang: beispielsweise zart saftiger Steinbeißer unter Feigen-Chorizo-Chutney an aromatischer Krustentiersauce, oder schmelzende Kalbsbäckchen in süßlichem Jus mit feinwürzigem Ochsenschwanz-Raviolo.

Dazu passen am besten die guten Tropfen von der nahen Ahr ebenso wie vielerlei französische Bouteillen – unter mehr als 150 Positionen auch große Gewächse. Etwa zwanzig gute Offene gibt es in Glas oder Karaffe.

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