Schruut und Bruut

Die Malzmühle ist eine Institution. Hinter der knarzenden Drehtür ist geschickt renoviert worden, ohne die Patina zu verletzen, und die Gasträume sind stets gut gefüllt.Ab Januar 2015 gehört auch ein Hotel dazu. Das Traditions-Brauhaus an der Deutzer Brücke ist eine der letzten Adressen in Köln, wo das Kölsch noch dort gebraut wird, wo man es trinkt. Mühlen-Kölsch ist leicht lieblich und deshalb besonders süffig.

Auf der „kölschen Foderkaat“, der Speisenkarte des Brauhauses, findet sich mancherlei Drolliges: „Schloot vun d’ Schruut“ (Salat von der Pute) oder „Firkebuch met decke Bunne“ (Schweinebauch mit dicken Bohnen), zum Glück mit Übersetzung, auf Wunsch auch in drei Fremdsprachen. Die Gerichte sind deftig, die Portionen riesig, und die Würzung ist meist kräftig.

Die Köbes-Truppe ist gut drauf, was den reibungslosen Kölsch-Nachschub sicherstellt, aber auswärtige Gäste gelegentlich verunsichert: Kölschen Humor muss man mögen. Die Küche liefert zügig: Sauerbraten in schmackiger Soße mit fluffigen Klößen und stückigem Apfelmus oder gebräuntes Kasseler mit dicken Bohnen, die ganz selbstverständlich mitsamt der Schale gekocht werden. Die meisten Gäste machen sich über die knusprig gebratene Schweinshaxe her. – Weil wenig Textilien im Einsatz sind, ist es meistens laut in der Malzmühle. „Bruut“ ist übrigens Brot.

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