Luxus crossover

Neuer Name für den Yu Sushi Club: Yunico steht für das alt bekannte Yu mit "unico", also einzigartig. Küchenchef Christian Sturm-Willms, letztes Jahr auf der Anuga zum "Koch des Jahres" gekürt, stellt seine mediterranen Ambitionen jetzt über die bisher dominierenden Sushi-Meister und schiebt das europäische Element in den Vordergrund: "Wir sind kein Sushi-Club mehr."

Das Restaurant ist frischer, freundlicher und farbiger geworden. Bodentiefe Vasen im Kamera-Stil umstellen die edel gedeckten Tische, und das Licht schafft Wohlfühl-Atmosphäre. Sushi & Co. gibt es weiterhin, aber das köstliche Lamm aus der Hand des Küchenchefs ist ein besonderes Lob wert.

Das Restaurant erreicht man nach wie vor nur mit Hilfe des Personals, denn es liegt in der 5. Etage des Ausnahmehotels am rechten Bonner Rheinufer, die nur für Hotelgäste zugänglich ist. 129 Euro kostet das große Menü – aber auch mit weniger wird man glücklich, weil es mancherlei aparte Küchengrüße gibt. Die Zubereitungen, Sushi und Sashimi über Königskrabbe bis Wagyu-Filet, haben Feinschmecker-Qualität. Ich habe jedoch meine Zweifel, ob roher Fisch und Lammrücken so glücklich zusammenpassen.

Das Yunico ist ein Luxus-Restaurant mit allem, was dazu gehört. Für Sommertage gibt es eine riesige Rheinterrasse als Open-Air-Location. Die Damen-Riege im Service ist äußerst freundlich und sachkundig und erklärt die oft fremdartigen Zutaten mit großer Geduld. Zwischen den Gängen entstehen lange Pausen, weil die deutsch-japanische Küchen-Crew alles minuziös à la minute herstellt – die Optik ist jedes Mal erfreulich, der Geschmack allerdings auch. – Die Weinpreise sind hoteltypisch hoch; man kann sich jedoch mit offenen Weinen glasweise über Wasser halten.

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