Altstadt-Glanzlicht

Zwischen den vielen Ess-Adressen der Kölner Altstadt, die sich vor allem an anspruchslose Tagestouristen wenden, ragt das Krützche als Glanzlicht heraus. Die Entwicklung dieser Kölner Traditions-Adresse habe ich in meinem Buch „Top Restaurants in Köln – 25 Jahre Gastronomie-Geschichte“ ausführlich geschildert. Hier kehrt seit Jahrzehnten das solide Bürgertum ein und bestellt die Klassiker der kölschen Foderkaat abseits vom Einerlei der Brauhaus-Küche. Das historische Haus, im „Rheinischen Chippendale“ eingerichtet, strahlt Gemütlichkeit und Tradition aus. Kellner vom alten Schrot und Korn prägen das Ambiente.

Auch bei Tisch pflegt das Krützche die Tradition. Beliebte Gerichte sind zur Saison Matjes in mehreren Zubereitungen, die Spanferkelhaxe mit leckerem Wirsing und zu Sankt Martin die Gänse – immer begleitet vom „Krützchesalat“ in mundgerechter Vielfalt. Neben Sauerbraten und Tafelspitz steht als Besonderheit „Kalbskopf en tortue“ auf der Karte – ein Gericht, an das heue kaum mehr jemand heran traut, weil es viel Vorbereitung erfordert. Dem Zeitgeist huldigt das Krützche mit aktuellen Zubereitungen der Mittelmeerküche. Kölsch sucht man vergebens: Das Haus gehört der Bitburger-Brauerei. Entschädigt wird man durch eine üppige Weinkarte.

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