Aura: Luis Dias in neuen Räumen

Luis Dias ist mit seinem Restaurant "Aura" an die Rodenkirchener Uferstraße gezogen



Der Lieblingskoch der Rodenkirchener hat neue Räume bezogen: Im Obergeschoss des Kölner Rudervereins an der Uferstraße residiert seit Anfang Juni das „Aura by Luis Dias“, das bisher in der ehemaligen „Antica Osteria“ in der Wilhelmstraße zu Hause war. Die neuen Räume, großzügig verglast mit Panoramablick auf den Rhein, beherbergten zuvor unter dem Namen „Ufer-Galerie“ wechselnde Pächter und zuletzt den prächtig ausgestatteten Gourmet-Tempel „Le Patron“, dem kein langes Leben beschieden war. An die Stelle von Brokat und Kristall-Lüstern ist jetzt eine schlichte und dennoch edle Ausstattung im Grundton Schwarz-Weiß getreten. Ein Nebenraum beherbergt ein charmantes Bistro im rustikalen Look mit Preisen um 15 Euro für eine Vorspeise und 23 Euro für ein Hauptgericht.

Die Gäste, die an der alten Adresse oft mit Platzproblemen zu kämpfen hatten, sind über die großzügig gestellten Tische ebenso froh wie der Service, der nun ohne artistische Übungen servieren kann. Die Gerichte, auf geräumigen, meist schneeweißen Tellern serviert, sind eine Freude fürs Auge und halten, was sie versprechen: Karamellisierte Jakobsmuscheln sind butterzart und werden von knackigen Pfifferlingen und einem wachsweich pochierten Ei begleitet; „Mal tagliati,“ geschnittene dünne Nudelplatten, kommen mit delikaten Lammfilets und kleinen Gemüsen. Bissfester Kabeljau, wie alle Fischgerichte eine Lieblings-Zubereitung des Küchenchefs, wird mit grünem Spargel, Yuzu-Zitronensauce und weißem Chilipulver serviert, ein knusprig gebratener Rücken vom Iberico-Schwein in Kalbsjus zur Saison mit Stangenspargel. Eine Extra-Freude sind die Desserts (Obstsalat mit geräuchertem Bananensorbet oder ein cremig schmelzendes Schokoladentörtchen). Eine Küche mit Augenmaß.

Freude macht auch die Weinkarte, die von Restaurantchef Thomas Minderop verantwortet wird. Sie be­ginnt, der Herkunft des Chefs gemäß, mit weniger bekannten Weinen aus Portugal, die eine Empfehlung wert sind, und bietet in der begehbaren Batterie von Weinkühlschränken eine stattliche Auswahl aus Frankreich, Italien und Deutschland.

Der gebürtige Portugiese Luis Dias kam nach seiner Kochlehre 1992 nach Deutschland, wo er die Küche des „Da Bruno“ übernahm, einer italienischen Edel-Adresse in Köln-Weiß. Als Bruno das Lokal nach zwölf Jahren an seinen Bruder Lillo übergab, der es in „Assisi“ um­benannte, behielt die Küche die Handschrift von Luis. 2010 wurde das Lokal geschlossen; Luis wechselte zum „Treppchen“-Wirt Günther Schneider und war erster Küchenchef des Restaurants „Le Patron“. Vor drei Jahren wagte er den Sprung in die Selbstständigkeit.

Gefällt Ihnen? Dann unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer kleinen Spende!